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Entzündung

Effekte systemischer Entzündungsprozesse auf Verhalten, Affekt, Kognition und Schmerz

Inflammatorische Zytokine, die nach Verletzungen oder im Verlauf von Infektionen durch aktivierte Immunzellen freigesetzt werden, spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der lokalen und systemischen Immunregulation, sondern können über verschiedene afferente Kommunikationswege auch neuronale Prozesse im Gehirn beeinflussen und vielfältige Veränderungen im Verhalten und Befinden induzieren. Diese zentralnervös vermittelten Effekte der Entzündungsreaktion, die unter dem Begriff "Sickness Behavior" zusammengefasst werden, umfassen ein breites Spektrum an Symptomen, zu denen Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Depressivität, Ängstlichkeit sowie eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit gehören. Im akuten Krankheitsfall führt dieses "Sickness Behavior" zu einem adaptiven Rückzugs- und Schonverhalten, welches den Genesungsprozess fördert. Systemische Entzündungsprozesse stehen jedoch auch im Verdacht, an der Entstehung und Pathogenese affektiver Störungen wie der Depression sowie chronischer Schmerzerkrankungen beteiligt zu sein. Mithilfe eines akuten systemischen Entzündungsmodells (sog. experimentelle Endotoxämie) untersuchen wir in tier- und humanexperimentellen Studien die molekularen, biochemischen und neurobiologischen Mechanismen entzündungsbedingter Verhaltens- und Stimmungsveränderungen. Darüber hinaus haben translationale Fragestellungen bei Patientinnen und Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Psoriasis) das langfristige Ziel, neue potentielle therapeutische Targets für die Behandlung entzündungsassoziierter affektiver Störungen zu identifizieren.

Verantwortliche Leiter/Ansprechpartner

Sven Benson, Harald Engler

Förderung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

SFB 1280 „Extinction Learning“, TP A12

TRR-SFB 289 „Treatment Expectation“, TP A10, A11, A12

BE 5173/3-1

 

Über uns

Das Institut für Medizinische Psychologie wurde 1978 gegründet und gehört zu den vorklinischen Abteilungen des Universitätsklinikums Essen. Seit Oktober 1997 steht es unter der Leitung von Prof. Dr. Manfred Schedlowski.

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  • Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie Universitätsklinikum Essen
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